In Werder geht es rund zum Thema Windkraft. Bürgermeisterin Saß und der erste Beigeordnete Große (beide CDU) wollen keine Windkraftanlagen sehen. Unter anderem haben sie sich dafür stark gemacht, dass die Stadtverordnetenversammlung € 20.000 für einen Rechtsstreit gegen die Nachbargemeinde Schwielowsee zur Verfügung stellt. Führen will den Streit der zum Pseudo-Umweltschutzverband Vernunftkraft gehörende Verein Waldkleeblatt [1].
Begründet wird die Ablehnung von Windkraft mit längst entkräfteten Behauptungen, wie “Vogelschredder” [2], “Infraschall” [3] und nicht zu vergessen immer wieder die schöne Landschaft.
Ignoriert wird dabei, dass diese Blockadehaltung für die Stadt und die Region einen großen wirtschaftlichen Schaden anrichtet. Ganz offensichtlich entfallen die Steuereinnahmen durch die Anlagen. Aber das ist nur ein Teil des Schadens.
Durch eine aktive Gestaltung mit dem Windkraftanlagenbetreiber hätte man dem Vorbild von Feldheim (Treuenbrietzen) folgen können [4]. Feldheim hat seine Energieversorgung zusammen mit einem Investor in die eigenen Hände genommen und versorgt sich jetzt komplett selber. Die Energiekosten für die Bürger liegen dadurch niedriger und die Gemeinde hat üppige Einnahmen.
Ein weiterer Faktor ist, dass solcher Widerstand gegen ein größeres Projekt auch andere Investoren abschrecken wird. Mögliche neue und zukunftsfähige Arbeitsplätze werden so eher in Gegenden entstehen, wo man keine Klagen basierend auf eingebildeten Problemen fürchten muss.
Natürlich soll nicht einfach ohne Rücksicht drauf los gebaut werden, aber an den Haaren herbeigezogene Behauptungen schaden letztlich nur allen Beteiligten. Ein konstruktiver Prozess, in dem ein Ausgleich der Interessen gefunden wird hätte sehr viel mehr Nutzen für die Kommune und die Region. Abgesehen davon, dass der Rotmilan sehr viel mehr durch den Klimawandel bedroht ist, als durch Windkraftanlagen.
Das Thema Klimaschutz kommt in Potsdam-Mittelmark offensichtlich nur an wenigen Stellen voran. Erst vor wenigen Tagen warf die Klimaschutzmanagerin das Handtuch, kurz vor Ende der Probezeit, und gab dem Kreis und insbesondere dem Landrat eine sehr schlechte Bewertung. Ohne eine Kursänderung wird der Kreis weiter beim Klimaschutz hinterher hinken und wirtschaftliche Chancen verspielen.
Meiko Rachimow, Landratskandidat der Piraten
[1] https://www.piratenbrandenburg.de/2020/11/astroturfing/
[2] https://energiewende-rocken.org/windkraftanlagen-schuetzen-voegel/
Liebe Piraten, eh ihr so “wilde” Auffassungen verbreitet, solltet ihr euch mal mit den Tatsachen beschäftigen. Stehe gern für ein Aufklärungs-Gespräch zur Verfügung.
Lieber Herr Dr. Ludwig, über was wollen Sie uns denn aufklären?
Darüber warum Sie immer noch das Märchen vom gefährlichen Infraschall erzählen? Und das obwohl das BGR letztlich zugeben musste, dass es jahrelang einen sehr peinlichen Messfehler als Tatsache dargestellt hat, obwohl viele Experten drauf hingewiesen haben, dass die Zahlen um mehrere Größenordnungen zu hoch liegen?
Oder warum andere Länder unsere Energiewende machen sollen, damit Sie keine Windkraftanlagen sehen müssen, wir alle aber exorbitante Preise für Energie zahlen müssen, die extrem ineffizient um den halben Globus transportiert wird?
Oder legen Sie mal offen wer wirklich hinter Ihrer Organisation steht und gerne weiter fossile Energieträger verkaufen möchte?
Ach ja, Frankreich, Polen etc. folgen dem deutschen Weg??? Sie werden sich noch freuen, wenn wir von dort in den kommemden Dunkelflauten Strom importieren dürfen …
“Frankreich” bedeutet in diesem Kontext wahrscheinlich “die nutzen Atomkraft”, zumindest ist das bei Ihrem Umfeld zu erwarten. Ich mag nicht alle Dinge für jeden wieder einzeln erklären, darum nur der kurze Hinweis darauf, dass die so sichere Atomkraft in Frankreich grad für massive Probleme sorgt, denn ein erheblicher Teil dieser sicheren Kraftwerke ist grad ausgefallen. Weitere sachdienliche Hinweise dazu entnehmen Sie bitte der Tagespresse.
Ansonsten verweise ich zu den ganzen Märchen um die angeblich so tolle und billige Atomkraft auf diese Faktensammlung:
https://energiepolitik.piratenpartei.de/atomkraft/
“Polen” wäre dann wohl “wir ruinieren unsere Landschaft, vergiften unsere Leute und bürden unserer Wirtschaft teuren Kohlestrom auf”. Aber dazu müsste man natürlich verstehen wie Strompreise funktionieren und was an externalisierten Kosten bei verschiedenen Erzeugungsarten oben drauf kommt.
Da Sie aber selber anscheinend nicht so ganz auf dem Laufenden sind, was auf Ihrer eigenen Website steht: Meine Referenz auf die anderen Länder bezog sich auf den tollen Vorschlag auf Ihrer Seite, man möge doch Wasserstoff aus Norwegen importieren. Ganz großes Kino. Also Norwegen macht dann unsere Energiewende, damit Sie kein Windrad sehen müssen.