Nach unserer gestrigen Veröffentlichung zu dem vermutlichen Datenschutzverstoß des Kommunalpolitikers Stephan Wende aus Fürstenwalde (Die Linke) meldeten sich weitere Personen aus dem Kreis des Vereines Jugendbildungswerk Berlin- Brandenburg e.V. Diese hatten ebenfalls das Bewerbungsschreiben zur Direktkandidatur im Wahlkreis 30. zur Landtagswahl erhalten und waren darüber sehr verwundert.
In diesem uns mittlerweile vorliegenden Schreiben kokettiert Herr Wende mit dem Umstand, dass man ihn ja aus diversen Projekten und Jugendweihen kenne. Also doch alles kein Zufall? Wir fragen uns mittlerweile, ob der Verein Jugendbildungswerk Berlin-Brandenburg e.V. ein Einzelfall ist. Schließlich ist Stephan Wende noch in vielen weiteren Vereinen tätig, teilweise sogar in Vorstandsämtern.
Der Text des Anschreibens:
Fürstenwalde, den 27. August 2019
„Wählen Sie doch jemanden, den Sie auch kennen…“
Liebe…………..,
warscheinlich haben Sie es schon mitbekommen:Ich bewerbe mich als Direktkandidat für den Landtag im Wahlkreis 30.
Warum eigentlich?
- Weil ich Stimme und Motor für unsere Region und ihre Menschen sein möchte und sein kann, die sich oft – und nicht immer zu Unrecht – als abgehängt empfinden.
- Weil ich all` das, was ich in den vielen Projekten mit ihren Kindern und Jugendlichen erfahren und erleben durfte, mit nach Potsdam transportieren möchte und werde. Damit Politik sich endlich auch die „Brille von Kindern und Jugendlichen“ aufsetzt, denn denen gehört der größere Teil der Zukunft unseres Lebens!
- Weil ich nicht nur Meckern möchte, sondern auch weiter Macher sein werde. Der Kommentator am Spielfeldrand zu sein, liegt mir nicht wirklich. Ich lebe hier und heute, kenne die Probleme und Möglichkeiten. Ich lobe und kritisiere, ich handle selbst und befähige andere zum Selberhandeln. Ich mache – und rede nicht nur. Das braucht unsere Region.
In den Projekten und Feierstunden zur Jugendweihe erzähle ich oft, dass es wichtig ist, neugierig zu bleiben und stets offen für Neues und neue Herausforderungen zu sein. Die Kandidatur zum Brandenburger Landtag ist für mich genau dieses. Eine Herausforderung und neue Aufgabe, der ich mich gerne mit Respekt, aber auch mit noch größerer Lust und Motivation stellen möchte.
Liebe ………, ich bitte Sie herzlich um Ihr Vertrauen und um Ihre (Erst-)Stimme für mich als Ihren Direktkandidaten.
Und wo ist jetzt der Datenschutzverstoß? Welche Daten sind gemeint? Haben Sie den dafür verantwortlichen Datenschutzbeauftragten um Stellungnahme gebeten? Haben Sie den Bürger, den Sie hier anprangern, um Stellungnahme gebeten, die Sie dann hoffentlich nicht ungenehmigt veröffentlichen?!
Es wurden Kontaktdaten eines Vereines zur Wahlwerbung verwendet. Dem Betreffenden sind die Vorwürfe sehr wohl bekannt.
Ich finde es gut das sich Leute der Sache annehmen, denn auch wir bekamen damals solch einen Brief.
Und dies obwohl wir wirklich nur unsere Jugendweihe über das Werk hatten und keinen , wie angedeutet ,anderen Kontakt zu Herrn Wende.
Dies ließ mich auch auf Datenmissbrauch schließen.
Hier die Antwort der Landesregierung auf die entsprechende Anfrage des Abgeordneten Dr. Philip Zeschmann (BVB / FREIE WÄHLER Fraktion) – Landtags-Drucksache 7/1997:
https://www.parlamentsdokumentation.brandenburg.de/parladoku/w7/drs/ab_1900/1997.pdf
Wir sehen nichts – wir wissen nichts – wir sagen nichts!
Tolle Landesregierung haben wir da.
Oder fühlte man sich dort auch irgendwie getroffen?
Für alle Nicht-Fürstenwalder verweise ich mal auf die Fortsetzung des Krimis in der FW 19/20 des Haukeverlages, Seite 1 und 2 (abrufbar als pdf-Datei unter http://www.hauke-verlag.de/index.php/fw-die-fuerstenwalder-zeitung ).