8.Mai 1945, die in der vorhergehenden Nacht unterzeichnete Kapitulationserklärung des Deutschen Reiches tritt in Kraft. Damit ist der 2. Weltkrieg in Europa beendet.
Zum zweiten mal innerhalb der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatte ein Krieg nicht nur weite Teile Europas zerstört, sondern weltweit ausgestrahlt. Und Deutschland hatte diesen Krieg ausgelöst, nachdem es im vorhergehenden schon eine unrühmliche Rolle gespielt hatte.
Direkt zum Kriegsende zeigte sich, dass die Zukunft keine einfache werden würde. Mit dem Wegfall des gemeinsamen Zieles wurden die unterschiedlichen Interessen zwischen der Sowjetunion und den westlichen Alliierten nur zu deutlich. Dies fand auch in der Teilung Deutschlands in zwei verschiedene Systeme seinen Niederschlag.
Eine große Gemeinsamkeit sollten jedoch beide Teile Deutschlands haben: Eine mangelhafte Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus. Die einen erklärten den Nationalsozialismus zur Vergangenheit und behandelten ihn als Geschichte, die anderen scheuten sich lange Zeit davor das (doch nicht ganz) 1000 jährige Reich zu viel zu erwähnen. Einheitlich war die zaghafte Verfolgung der Verbrecher dieser Zeit. Wer nicht zu auffällig geworden war, hatte schnell wieder seinen Platz in der Gesellschaft.
Auf der einen Seite benannte man klar die Verbrechen der Nazizeit, auf der anderen brauchte man länger, um sich mit dem Thema zu befassen und es auch in die Schulen zu tragen. Auch daraus resultiert heute noch bei vielen Leuten eine Unklarheit, wie der 8.Mai zu bewerten ist. Zum Glück gibt es aber nur wenige Ausnahmen, die den Tag als einen Tag der Niederlage sehen. Denn eine Niederlage war es für ein menschenvernichtendes, totalitäres System, das zur Strecke gebracht werden musste wie ein tollwütiges Tier.
Wenn wir uns dies klar machen, dann besteht auch kein Zweifel daran, dass der 8. Mai nur ein Tag des Gedenkens und Feierns sein kann, des Feierns der Freiheit und der Menschenrechte, denen durch die Kapitulation und das Kriegsende wieder der Weg bereitet wurde.
Berlin hat den 8. Mai für dieses Jahr zum Feiertag erklärt. Es wird Zeit, dass dies bundesweit so geregelt wird, denn heute, 75 Jahre später, muss immer noch daran erinnert werden, dass es ein Tag der Befreiung ist.
Guido Körber
8.Mai 1945, die in der vorhergehenden Nacht unterzeichnete Kapitulationserklärung des Deutschen Reiches tritt in Kraft. Damit ist der 2. Weltkrieg in Europa beendet.
Zum zweiten mal innerhalb der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatte ein Krieg nicht nur weite Teile Europas zerstört, sondern weltweit ausgestrahlt. Und Deutschland hatte diesen Krieg ausgelöst, nachdem es im vorhergehenden schon eine unrühmliche Rolle gespielt hatte.
Direkt zum Kriegsende zeigte sich, dass die Zukunft keine einfache werden würde. Mit dem Wegfall des gemeinsamen Zieles wurden die unterschiedlichen Interessen zwischen der Sowjetunion und den westlichen Alliierten nur zu deutlich. Dies fand auch in der Teilung Deutschlands in zwei verschiedene Systeme seinen Niederschlag.
Eine große Gemeinsamkeit sollten jedoch beide Teile Deutschlands haben: Eine mangelhafte Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus. Die einen erklärten den Nationalsozialismus zur Vergangenheit und behandelten ihn als Geschichte, die anderen scheuten sich lange Zeit davor das (doch nicht ganz) 1000 jährige Reich zu viel zu erwähnen. Einheitlich war die zaghafte Verfolgung der Verbrecher dieser Zeit. Wer nicht zu auffällig geworden war, hatte schnell wieder seinen Platz in der Gesellschaft.
Auf der einen Seite benannte man klar die Verbrechen der Nazizeit, auf der anderen brauchte man länger, um sich mit dem Thema zu befassen und es auch in die Schulen zu tragen. Auch daraus resultiert heute noch bei vielen Leuten eine Unklarheit, wie der 8.Mai zu bewerten ist. Zum Glück gibt es aber nur wenige Ausnahmen, die den Tag als einen Tag der Niederlage sehen. Denn eine Niederlage war es für ein menschenvernichtendes, totalitäres System, das zur Strecke gebracht werden musste wie ein tollwütiges Tier.
Wenn wir uns dies klar machen, dann besteht auch kein Zweifel daran, dass der 8. Mai nur ein Tag des Gedenkens und Feierns sein kann, des Feierns der Freiheit und der Menschenrechte, denen durch die Kapitulation und das Kriegsende wieder der Weg bereitet wurde.
Berlin hat den 8. Mai für dieses Jahr zum Feiertag erklärt. Es wird Zeit, dass dies bundesweit so geregelt wird, denn heute, 75 Jahre später, muss immer noch daran erinnert werden, dass es ein Tag der Befreiung ist.
Guido Körber