2019 Allgemein

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50 Jahre Mondlandung

24. Juli 1969, 16:50 UTC, die Apollo-Kapsel „Columbia“ landet an ihren drei Fallschirmen sicher im Pazifik. Kapsel und Crew werden vom Flugzeugträger USS Hornet (*) geborgen. Die Astronauten verbrachten dann noch 21 Tage in Quarantäne, da man sich nicht zu absolut 100% sicher war, ob nicht irgend etwas Gefährliches vom Mond eingeschleppt werden könnte (spätere Missionen verwendeten keine Quarantäne mehr). Danach gab es etliche Paraden und weitere Feierlichkeiten.

Armstrong, Aldrin und Collins (in den schwarzen Schutzanzügen) auf der USS Hornet beim Umsteigen vom Hubschrauber in den Quarantäne-Anhänger, Foto: NASA

Zurückblickend kann man nun fragen, was der ganze Aufwand gebracht hat. Immerhin 25,4 Milliarden US$ (nach heutigem Wert etwas 153 Mrd.) hat das Apollo-Projekt gekostet. Und dafür gab es einen Haufen Bilder, aufregende Stunden und 382 kg Mondgestein?

Tatsächlich gab es sehr viel mehr als Ergebnis. Alleine der Entwicklungsschub für die Mikroelektronik hat den USA einen immensen Vorsprung im Weltmarkt verschafft. Viele Erkenntnisse in Material- und Fertigungstechnik kamen der Wirtschaft zu gute.

Die immer wieder angeführte Teflonpfanne gehört aber nicht mit dazu. Teflon wurde im Apollo-Projekt zwar an etlichen Stellen eingesetzt, aber die Pfanne ist älter als die bemannte Raumfahrt. Was dagegen ganz oft übersehen wird, sind die Verfahren für Projektplanung, Fertigungskoordination und Qualitätssicherung, die entwickelt wurden. Über 700.000 Menschen haben am Apollo-Projekt mitgearbeitet. Komponenten und ganze Systeme wurden an verschiedenen Orten gebaut und mussten trotzdem präzise zueinander passen und das fehlerfrei.

Am Anfang des Projektes gab es keine Verfahrensweisen, die dafür geeignet waren, so viele separate Prozesse miteinander zu koordinieren. Die Aufgabe einen Wolkenkratzer, ein Flugzeug, oder ein Schiff zu bauen, war winzig im Verhältnis zur Herausforderung des Apollo-Projektes. Es musste Technologie, die es noch nicht gab, in einer bisher nicht erreichten Komplexität zu einem Fahrzeug zusammen gesetzt werden, von dem noch niemand wusste, wie es genau funktionieren würde.

Also was hat Apollo gebracht? Keine Teflonpfanne, dafür aber jede Menge anderer Technologien, immense Beschleunigung für die Entwicklung der Mikroelektronik, neue Verfahren um große Projekte zu koordinieren, Qualitätsmanagement auf einem neuen Niveau und neben vielen wissenschaftlichen Erkenntnissen etwas ganz Wichtiges: Inspiration und einen positiven Blick in die Zukunft.

Keine Angst vor der Zukunft, sondern Neugier und Freude über neue Möglichkeiten, aber ohne die Fallstricke dabei zu übersehen, das ist treibende Kraft hinter der Politik der PIRATEN.

(*) Die USS Hornet liegt heute als Museumsschiff in der San Francisco Bay im Hafen von Alameda. https://www.uss-hornet.org