Hört sich gut an, oder? Aber was genau ist das, was soll da passieren, und wie geht das?
Erst mal vorneweg: Nein, der Onlineparteitag wird nicht die “normalen” Parteitage ersetzen. Wir werden uns weiter ein–, zwei–, dreimal im Jahr zu einem “herkömmlichen” Parteitag treffen, denn das direkte Gespräch miteinander ist nicht durch Onlinetools zu ersetzen.
Aber so ein Parteitag bedeutet immer eine Menge Vorbereitung und Kosten. Ein Veranstaltungsort muss gefunden und bezahlt werden, Technik ist vor Ort zu installieren und Mitglieder müssen möglicherweise in die andere Ecke unseres nicht ganz kleinen Bundeslandes fahren.
Dagegen gibt uns der Onlineparteitag die Möglichkeit, schneller zu reagieren und auch mal einen Parteitag für eine kleine Menge aktueller Themen zu veranstalten. Dazu muss niemand eine Reise antreten, und wir können so endlich auch Leute einbeziehen, die nicht so mobil sind.
Um das Konzept unter realen Bedingungen zu testen, führen wir am 26.2.2017 den ersten Onlineparteitag durch. Unsere vorgeschlagene Geschäftsordnung sieht momentan nur “Sonstige Anträge” und “Positionspapiere” vor. Das ist eine Art Vorsichtsmaßnahme, damit wir erst mal mit den einfacheren Antragsarten den ersten Anlauf hinter uns bringen und Vertrauen für den Prozess aufbauen.
Vorher haben aber alle Mitglieder noch eine Hausaufgabe zu erledigen: Dein Mumble muss funktionieren. Wer sich erst am 26.2. kurz vor dem Parteitag darum kümmert, kann eventuell mit technischen Problemen stranden. So als wenn auf dem Weg zum Real-Parteitag das Verkehrsmittel Deiner Wahl ausfällt.
Hausaufgabe ist natürlich nicht ganz richtig, weil wir euch damit nicht alleine sitzen lassen, sondern helfen wollen. Wer noch kein Mumble installiert hat oder technische Probleme damit hat, soll sich bitte umgehend bei uns melden (vorstand@piratenbrandenburg.de). Wir werden euch helfen, damit ihr nicht vor der virtuellen Tür stehen bleibt.
Wenn euer Mumble schon läuft, dann schaut in den nächsten Tagen bei irgendeinem Termin im Brandenburg-Mumble vorbei, um zu überprüfen, dass eure Technik auch sauber funktioniert. Wir setzen auch noch ein oder zwei Termine an, bei denen wir einen Testlauf machen, damit alle schon mal sehen können, wie es dann am 26.2. laufen soll.
Am 8.2.2017 veranstalten wir ab 20:30 Uhr ein Antragsmumble, bei dem die Antragsteller ihre Anträge vorstellen können. Das ist natürlich eine prima Gelegenheit, um gleich zu prüfen, ob alles rund läuft.
Wahrscheinlich haben wir am 8.2. auch schon die Raumstruktur für den Onlineparteitag im Mumble angelegt. Wer Mumble kennt, wird auch schnell verstehen, wie das funktioniert. Im Prinzip bauen wir einen normalen Parteitag in Form von Mumble-Räumen nach.
Bei jedem Parteitag haben wir ein Akkreditierungsbüro. Da tritt dann jeder einzeln vor, identifiziert sich und bekommt seine Stimmkarten. Im Mumble machen wir das praktisch genauso. Da gibt es einen Warteraum für die Akkreditierung, die Akkreditierungspiraten holen dann jeweils einen in das “Akkreditierungsbüro”, wo unter vier Ohren der vorher verschickte Akkreditierungscode ausgetauscht wird. Der so verifizierte Pirat bekommt dann eine Zugangsberechtigung zu seinem Mumble-Avatar zugeordnet, mit der er dann die Abstimmungsräume betreten kann.
Der Hauptraum der Versammlung hat dann ein Podium für die Versammlungsleitung, wie im richtigen Leben. Dazu gibt es einen Plenum-Raum, der auch von Gästen betreten werden kann. Im Plenum kann man nur zuhören. Wer reden möchte, tritt ans Saalmikrofon, also wechselt in den Saalmikrofon-Raum, und wartet darauf das Wort erteilt zu bekommen.
Soweit funktioniert das dann recht ähnlich wie bei einem realen Parteitag. Versammlungsleitung auf dem Podium, Teilnehmer im Saal, und wer einen Redebeitrag hat, am Mikrofon. Nur sind wir halt nicht in einer Halle, sondern jeder gemütlich zu Hause.
Wer akkreditiert wurde, kann auch in die Räume mit den Namen “Ja”, “Nein” und “Enthaltung” treten. Die Akkreditierung übersteht übrigens auch eine Abmeldung vom Server. Wer also einen Verbindungsabbruch hat (das kommt ja in unserem schönen Brandenburg mit dem flächendeckenden Breitbandinternet nieee vor…), kann einfach den Server wieder betreten und weiter mit abstimmen.
Abstimmungen sind damit natürlich nur offen möglich, so wie wir auf einem Parteitag einfach die Stimmkarten heben. Für geheime Abstimmungen haben wir momentan noch keine Methode, die technisch überprüft und anerkannt ist. Aber die offenen Abstimmungen sind beim Onlineparteitag sehr einfach auszählbar. Mumble zeigt die Zahl der Leute, die in einem Raum sind, automatisch an. Damit sind die Stimmzahlen präzise und für alle sofort zu sehen.
Der Ablauf des Onlineparteitags sollte also nicht so schwierig werden, wenn alle vorher sicherstellen, dass ihre Technik funktioniert. Darum prüft bitte alle, ob es funktioniert, und meldet euch sofort, wenn irgendetwas klemmt und ihr Hilfe braucht.
Mit dem Onlineparteitag haben wir dann ein schnelles Werkzeug zur Hand, um auf aktuelle Entwicklungen gut reagieren zu können. Natürlich sind ein paar technische Voraussetzungen zu erfüllen, diese sind aber nicht sehr kompliziert, und wir bieten eine neue Art der Teilhabe an, die die Schwellen eines Präsenzparteitages vermeidet.