Piratenpartei

Bye, Bye MON-810 – Genmais verboten

Verboten: Heute vormittag hat die Bundesagrarministerin den genveränderten Mais MON810 verboten. Ministerin Aigner bestätigte: “dass es berechtigten Grund zu der Annahme gibt, dass der genetisch veränderte Mais der Linie Mon 810 eine Gefahr für die Umwelt darstellt”. Der Hersteller Monsanto hat angekündigt rechtliche Schritte zu prüfen. In Griechenland, Frankreich und anderen europäischen Ländern wurde MON 810 bereits verboten. In Frankreich steht ein gerichtliches Urteil aus.

Giftig: Der Sprecher des Aktionsbündnis GEN-Ethisches Netzwerk Christof Potthof sagte: “Das Verbot des insektengiftigen MON810 war längst überfällig“. Sein Kommentar zum Verbot: “In den vergangenen Jahren hatten sich die Hinweise gehäuft, dass der transgene Mais für Organismen schädlich ist, die eigentlich nicht von ihm vergiftet werden dürften”.

Biologisch: Gentechnisch veränderter Mais MON810 produziert ein Insektengift. Das so genannte Bt-Toxin soll relativ zielgenau einen in Brandenburg vorkommenden Schmetterling, den Maiszünsler, treffen. In den vergangenen Jahren waren aber immer mehr Untersuchungsergebnisse bekannt geworden, dass die spezifische Wirkung des Giftes doch nicht so gegeben ist, wie von Monsanto und anderen immer behauptet wurde. Der nun verbotene gentechnisch veränderte Mais MON810 ist die einzige transgene Pflanze, die in der Europäischen Union überhaupt für den kommerziellen Anbau zugelassen ist. Nach europäischen Recht ist dies mit der so genannten Schutzklausel aus der EU-Freisetzungsrichtlinie (EC-2001-18).

Zitat aus der Landeszeitung Lüneburg: Bisher blieb die grüne Gentechnik […] den Nachweis schuldig, das Welthungerproblem lösen zu können. Tatsächlich kommt sie eher wie ein Vehikel daher, Bauern mittels patentierter Pflanzen und nur einmalig Früchte tragenden Saatgutes zu Bütteln der Agrar-Konzerne zu machen. Das Genmais-Verbot bremst die Vollendung der Industrialisierung der Landwirtschaft.

Brandenburg: In Brandenburg wurde in den vergangenen Jahren für deutsche Verhältnisse überdurchschnittlich viel MON810 auf die Felder gebracht. Zwischen etwa einem Drittel und der Hälfte der bundesdeutschen Flächen lagen hier – im Jahre 2008 etwa 1250 der insgesamt in Deutschland 3200 Hektar.

Abschließend: Die heutige, sehr vernünftige Entscheidung befriedet nach wechselreichem Verlauf eine ganze Reihe Konflikte und war für Brandenburg der richtige Fingerzeig.