Piratenpartei

Computerspiele unter Beschuss

549px-usk18svgDer stellvertretende brandenburgische CDU-Vorsitzende Sven Petke hat Gesetzesänderungen beim Waffenrecht und ein Verbot gewaltverherrlichender Videospiele gefordert. „Diese Machwerke gehören verboten.“ Das Verbot solle auch im Internet durchgesetzt werden, wobei die Dienstleister in der Pflicht stünden. „Die Zeit der Ausflüchte ist vorbei. Wir brauchen entsprechende Web-Filter, die von den Internet- Providern betrieben werden.

Wir sind der Meinung, dass die Videospiele nicht Ursache solch schwerwiegender Taten gewesen sein können. Das Problem liegt  tiefer und offenbart sich in der Hilflosigkeit aller, die Gründe der Tat zu benennen. Die Gesellschaft hat leider versäumt auf die bislang unbekannten individuellen Probleme des Amokschützen einzugehen bzw. sie überhaupt zu erkennen. Es muss eine Kultur des Hinsehens und der Hilfe geben.

Unstrittig ist, dass junge Menschen oft  einen zu leichten Zugang zu gewaltverherrlichendem Material haben. Allerdings sollte man dann überlegen ob das Fernsehen und die Medien nicht ähnliche Sequenzen Tag für Tag bereitsstellt. Bruce Willis um 20.15 Uhr zu Weihnachten? Muss das sein? Verbote sind jedoch immer der schlechteste Weg.

Die Entertainmentindustrie und die Elternschaft haben eine besondere Verantwortung die durch Bildung und schulische Betreuung mitgetragen werden muss.  Daher kann man auch nicht an Pädagogik und Wertebildung sparen. Und USK – Vorgaben sollten gesellschafltlich und familäre Akzeptanz erreichen. Diese zu stützen ist Aufgabe der Politik, statt wilde Verbote in den Raum zu werfen, die ohnehin an der Realität  vorbeigehen. Unangekündigte Hausbesuche bei Waffenbesitzern?

Selbstverständlich ist eigentlich, dass Waffen und Munition im Haushalt tabu sein sollten. Wem das Vereinshaus als Aufbewahrungsort zu unsicher ist, der sollte überlegen ob eine staatliche Aufbewahrung Sinn ergibt. Wir stellen uns zusätzlich eine Frage: Wie war es dem Täter möglich, mit den Waffen gezielt  und sicher umzugehen? Weder mit Attrapen noch in Egoshootern kann man dieses erlernen.

Was aber völlig am Ziel vorbeigeht sind die von Sven Petke vorgeschlagenen „Web-Filter“. Solche Filter lösen weder technisch noch gesellschaftlich Probleme, sondern versuchen sie nur auszublenden. Sie schaffen zudem ein demokratiefeindliches Potential das es zu vermeiden gilt. Ursachen bekämpfen, statt Wahlkampf.

  1. @bruce willis um 20.15: vielleicht sollte den ganzen tag+nacht und vor allem auf ALLEN sendern nur noch rosamunde pilcher filme, gzsz oder musikantenstadl zu sehen sein
    fördert allerdings die „volksverdummung“ bzw. ist das auch dann so gewollt?!?!
    (anderer nebeneffekt: macht mich möglicherweise bei diesem fernsehszenario zum amokläufer)

    @sven petke und web-filter: ist da jemand auf den posten von herrn s. (chäuble) scharf?

    ps: verdammter mist, die wasserpistolen werden erst in ein paar wochen geliefert 🙁

  2. Naja, es ist doch eine einfache Methode, einfach die Provider vor das Loch zu schieben. Warum soll man sich denn selbst der Problematik annehmen? 😉

    Nee, die ganze Diskussion um neue Verbote ist (beinahe) völliger Unsinn. Genau wie beim Alkohol und Tabak, auch wenn es da um einen anderen Sektor geht. Erst einmal sollten geltende Gesetze eingehalten und entsprechend kontrolliert werden. Wobei ich nicht nachvollziehen kann, wozu Sportschützen daheim Munition benötigen…

  3. @wama“vielleicht sollte den ganzen tag+nacht und vor allem auf ALLEN sendern nur noch rosamunde pilcher filme, gzsz oder musikantenstadl zu sehen sein“

    Ey dann lauf ich Amok! Und bestimmt nicht allein… 😉

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