Sklaven Teil 3 Ende
Konsequenz dieser Betrachtungen ist, dass nahezu die gesamte Geldmenge M3 mit Kreditzinsen bedient werden muss. In unserer globalisierten Welt, also überall. Landeskredite in die dritte Welt und in sogenannte Schwellenländer. Staatskredite der Nationalstaaten, Banken an die jeweiligen Zentralbanken, Betriebe und Unternehmen, Institutionen und Bürger an die Banken und auch die Banken untereinander. Ja, und alle wollen und müssen verdienen. Auch der Euro, muss von Marktteilnehmern mit Zinsen bedient werden. Das gesamte monetäre System ist im Wesentlichen kreditgetrieben. Nur sehr wenigen gelingt es sich in Schuldenfreiheit zu bringen. Otto Normalverbraucher, wie du und ich, kann das nie gelingen. Auf Grund der Kreditlast der Unternehmen und des Staates, die wiederum die Keditkosten in Preise und Steuern einfliesen lassen. So bedienen wir alle aus unseren sinkenden Löhnen und Gehältern über die Preise, die indirekten und direkten Steuern und Abgaben die bei den diversen Banken aufgenommen Kredite.
(Wie sich also Zinsen und Zinseszinsen entwickeln – kann jeder einmal zur Freude mit seinen Kindern, Freunden und Bekannten ganz einfach nach rechnen. Haben sie doch Spaß daran wie expotentiell sich Geldkapital vermehren lässt. Aber Vorsicht, lassen sie sich nicht von den Ergebnissen die Augen verblitzen.)
In der Gesamtbilanz stehen der gesamten Geldmenge immer die Kreditforderungen des gesamten Bankensystems in gleicher Größe gegenüber. Da das Zinsniveau aber niemals NULL ist, wächst die Zinslast, die die Menschheit aufzubringen hat auch exponentiell.
Ständig ist von Wertschöpfung und Nachhaltigkeit die Rede, egal wo man hinschaut und in welchem Zusammenhang. Von „Experten“ wird suggeriert, das sogenanntes „Wachstum“ nahe zu unendlich ist. Immer mehr „Humankapital“, so werden wir Menschen oft bezeichnet, steht weltweit dafür zur Verfügung. Verfügung? Es wird also über uns verfügt?! Ach so!
7% Verzinsung (nominal) führt zu einer Verdoppelung des Kapitalstockes binnen zehn Jahren. Das sind in 20 Jahren das Vierfache, in 30 Jahren das Achtfache usw. Die Löhne sind nominal in dieser Zeit auch enorm gestiegen. Doch die Abgaben (Steuern und Sozialabgaben zusammengenommen!) sind noch weit mehr gestiegen und inflationsbereinigt blieb von vielen Lohnerhöhungen nicht viel übrig. Die Wohlstandssteigerung der letzten Jahrzehnte geht zu einem großen Teil auf das gestiegene Bildungsniveau, Automatisierung und Technisierung teilweise Auslagerung von Kapazitäten in immer geringer bezahltere Arbeit im Ausland und dem schnelleren Informationsaustausch.
Ja, wir sind alle Sklaven – des Zins- und Zinseszinssystems!
Es ist vermutlich wieder einmal zu spät, auf normalem Wege die Versäumnisse der Vergangenheit zu korrigieren. Es werden Symtome bekämpft und herumgedoktort. Wir erleben in weniger als zehn Jahren schon den zweiten Finanzminister, der am Vorabend eines Börsencrashs „demnächst“ einen ausgeglichenen Haushalt verspricht. Wenn es der Staat nicht schafft, sich dauerhaft über Wasser zu halten, so endet er über kurz oder lang in einem Zusammenbruch, wie im letzten Jahrhundert in Deutschland allein viermal! So ein Zusammenbruch -siehe Deutschland- endet tragischer Weise in den überwiegenden Fällen mit kriegerischen Auseinandersetzungen. Gründe dafür werden immer gefunden. Heute schon setzen wir Deutschen unser „Militär“ für sogenannte Friedenseinsätze in aller Welt ein. Um „Interessen“ zu schützen, oder Rohstoffe, oder den deutschen Bürger vor dem internationalen Terrorismus.
Wir meinen, es muss Alles diskutiert und geprüft werden dürfen. Wir müssen Alles hinterfragen. Es darf keine Tabuthemen geben. Die Piraten in Brandenburg wollen sich einmischen. Wir wollen, dass sich auch Andere mit einmischen. Sprecht uns an, nehmt teil an einer neuen Form von Demokratie. „Geht noch was?“, um aus der globalen Finanzkrise friedlich, gemeinsam ohne dem Hinterlassen von weiterer Armut, Arbeitslosigkeit und Hoffnungslosigkeit für einen Teil der Menschen heraus zu finden. Was kann umgestaltet, erneuert, verändert werden – auch wenn es vielleicht schmerzt? Fehler können immer und jedem passieren. Niemand ist frei von Schuld. Doch warum sehenden Auges weiter in eine Richtung eine Politik betreiben, die gegen immer größere Teile die Bevölkerung gerichtet scheint? (Verschärfung der Hartz – Richtlinien; Änderung der Insolvenzordnung, Erbschaftssteuerrecht – Geschwisterreglung?; ganze 10 Euronen mehr Kindergeld; )
Was meinen Sie, muss auf den Prüfstand der Zukunft? Braucht Deutschland 360 verschiedene Krankenkassen, Berufsgenossenschaften, die ihre Hebesätze jährlich selber festlegt, Gebühreneinzugszentrale für ein Fernsehprogramm, dass in großen Teilen nicht mal den Namen wert ist; brauchen wir weiterhin eine Verwaltung in dem bisher bekannten Ausmaß?; 16 Bundesländer – mehrere Bürgermeisterämter innerhalb größerer Städte und Gemeinden?…Ihnen fällt bestimmt noch viel mehr ein. Was spricht für und was gegen ein bedingungsloses Bürgergeld (vielleicht in Höhe von 1300 – 1500 Euro, heute) – Lassen Sie uns einen solchen Prüfstand entwerfen – mischen Sie sich ein -, Sollen die Zinsen weiterhin vom jeweiligen Geldkapitalinhaber oder Kreditgeber selbstherrlich festgelegt werden? Müssen es Zinsen sein, die man für geliehenes Geld oder Land (Pachtland) zahlt. Gibt es wirklich keine anderen Kompensationsmöglichkeiten für die Geber und Besitzer?
Hat sich mal einer Gedanken darüber gemacht, warum wir Personalausweise haben?
Unser Geldsystem ist sicher nicht das beste, das man sich vorstellen kann. Den Zins sollte man aber nicht per se verteufeln. Es gibt zwei Funktionen des Zinses:
1. Umlaufgebühr der Banken (Die Zentralbanken lassen sich das Bereitstellen von Zahlungsmittel bezahlen, in dem sie einen Zins auf das ausgegebene Geld verlangen)
2. Risikoprämie des Kreditgebers um die Möglichkeit des Ausfalla / des Ausbleiben der Rückzahlung abzudecken.
Der erste Punkt macht das ganze System sehr teuer und ist der Monopolstellung der Zentralbanken geschuldet.
Die Risikofunktion des Zinses ist absolut gerechtfertigt und legitim.
Guter Artikel:
http://www.handelsblatt.com/politik/nachrichten/brecht-das-monopol-der-notenbanken;2099773;0
Sind wir hier bei den Piraten oder bei der Linkspartei?
Wegen sowas zögere ich den Piraten meine Stimme zu geben.
Hallo Freibeuter, danke für Deinen Hinweis auf den Handelsblattartikel und Deinen Kommentar. Wo Du recht hast…; Risikoprämien für Kreditgeber muß es geben. Nur gibt es dafür nicht auch Rückversicherer und Hermesbürgschaften und zig andere Risikoversicherer, und muss das Festlegen der Zinshöhe dem Geld-Geber überlassen bleiben? Ich bin auch kein Freund von staatl. Sanktionen, doch an dieser Stelle muss eigentlich der Zinsherrlichkeit der Banker eine Obergrenze eingezogen werden. Denn dieses Zinssystem hat schon vielen Firmen das Genick gebrochen und zu zusätzlicher Arbeitslosigkeit geführt. Manchmal glaubt man das der „Leitzins“ mehr so eine Empfehlung ist.
Hallo Raviolio, danke auch Dir für Deinen kritischen Kommentar. Mir ist auch oft schon aufgefallen: wird Systemkritik geübt, werden soziale Themen aufgegriffen, über Hartz und Armut diskutiert, dann steht man schnell in der linken Ecke. Hier aber, wurde nur festgestellt. Du kannst uns schon weiter beobachten und wirst mehr und mehr feststellen, dass bei den Piraten die Meinungsvielfalt, und auch die Blickwinkel und Betrachtungsweisen unterschiedlich sind. Demokratie offen und durchsichtig ist uns wichtig. Parteidoktrin, Parteisoldaten, Fraktionszwänge, Parteiräson, vielleicht noch Handyfotos bei Abstimmungen – dazu sagt hier der Havelpirat „Nein Danke“
Sehr interessantes Thema! Und ein Bereich mit dem sich die Piratenpartei noch nicht so ausgiebig beschäftigt hat.
Ich persönlich bin Anhänger der Freiwirtschaft nach Silvio Gesell, da dieses eine echte Alternative zum Kapitalismus bietet. Auch er verlangt die Abschaffung des Zinses. Denn der Zins ist dafür verantwortlich, dass Leute Geld horten, Geld ohne Arbeit verdient wird, Schuldner erpresst werden, der Geldkreislauf behindert wird und wir auf das ewige Wirtschaftswachstum angewiesen sind.
So funktioniert Geld: http://de.youtube.com/watch?v=9BrLrwbkQWQ&feature=related
Würde sich die Piratenpartei dieser Überzeugung annehmen, dann hätte ich endlich die Partei gefunden die mich mich absolut überzeugen kann.
Zum Thema „bedingungsloses Bürgergeld“. Davon bin ich nicht sonderlich angetan und ich hoffe wir können es das Bürgergeld noch ein paar Jahrzehnte verschieben. Aber ich muss zugleich auch sagen, dass das Bürgergeld wohl eines Tages auch unsere Zukunft sein wird. Denn wenn die Menschheit weiterhin den Weg des Fortschrittes geht und einen Weg sucht uns das Leben zu erleichern, dann werden die Menschen eines Tages keine körperliche oder auch verwaltende Arbeit mehr leisten müssen um den Niveau-Stand zu halten. Bis wir dann so effizient sind, dass einige wenige Arbeiter mit Hilfe der Technik alle Bürger bedienen können. Spätestens dann benötigen wir ein Bürgergeld.
Naja…
Auf jeden Fall nen schönen Gruß
Manuel
Hallo an die Havel!
freue mich auch, dass die Geld-Diskussion den Weg zur Piratenpartei findet. Allerdings würde ich nicht erwarten, dass die Piratenpartei an diesem Riesenrad nur wenige Jahre nach der Gründung zu drehen vermag. Wenn wir die Überwachungsgesetze verhindern und zurückdrehen können wäre schon ein großes Ziel erreicht.
Trotzdem, dass Thema ist wichtig!
Nochmal zu meinem Verständnis von Geld: Du kennst vielleicht den Film „Money as debt – Geld ist Schuld“ (http://video.google.de/videoplay?docid=6433985877267580603). Darin wird mMn sehr gut das prinzipielle Problem erklärt.
Mein Ansatz wäre eher „Money is Service“. Ich würde Geld als Dienstleistung interpretieren. Eine Bank stellt den Kunden ein Tauschmittel zum Wirtschaften bereit. Für Dienstleistungen gelten grundsätzlich die VWL-Gesetze des Marktes. Monopolstellungen führen zu Wohlfahrtsverlusten, das Optimum wird in einem vollkommenen Markt mit vielen Anbietern und vielen Abnehmern erreicht.
Das heißt, es müssten alle Banken, nicht nur Zentralbanken berechtigt sein eigenes Geld herauszugeben und dafür eine gewisse Gebühr (den Zins) zu erheben. (siehe Artikel von oben, http://www.handelsblatt.com/politik/nachrichten/brecht-das-monopol-der-notenbanken;2099773;0) entsprechend würde sich ein Markt für die Dienstleistung Geld ergeben und diejenigen Institute, die das „beste / vertrauenswürdigste / praktischste / günstigste“ Geld (Währung) herausgeben würden schnell einen großen Marktanteil erreichen. Wenn nun ein Geldemittent unverantwortlich mit seinem Geld umgeht, indem er zB zusätzliches Geld druckt und für Inflation sorgt, werden die Kunden das erkennen und in andere Währungen wechseln. Das Konzept entspricht der Idee des Free Banking (http://en.wikipedia.org/wiki/Free_banking) und ist mE der freiheitlichste und vielversprechendste Ansatz um zu stabilen Währungen und Volkswirtschaften zu kommen.
In diesem System wären natürlich auch Freigeld-Modelle wie nach Gsell möglich, die dann um Kunden werben könnten!
Würde mich freuen, wenn wir die Diskussion fortsetzen könnten!
So long!
für finanzen gibts andere parteien
Die FDP? Die CDU? Die SPD? Die Linke? Nein wir haben uns als Partei gegründet um unseren Vorstellungen Ausdruck zu verleihen. Und die vertreten wir. Wir werden das immer tun, weil es Demokratie ist. Dafür stehen wir. Vielleicht sind wir sogar so gut das andere Parteien ihren Lobbyvertretern das Handwerk legen, die Meinungsforschung beiseite legen, den Parteistrategen das Gehalt kürzen und der Basis die Meinungshoheit zurückgeben. Die Parteien sind derzeit die demokratische Gewalt. Und so wie sie nach innen funktionieren, so funktioniert unsere Demokratie. Aber wir funktionieren nach innen nicht so, weil wir das vorleben was wir als Demokratie umgesetzt sehen wollen. Wer meint das etwas an den Inhalten nicht stimmt, arbeitet halt mit und nach vorne, aber nicht nach hinten.
Mit freundlichen Grüssen
Piratenpartei Brandenburg
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Die Maschine Implodiert ohne unser zutun,unsere Grosse Chance Herrschaftssysteme der Humanität wegen zu Verunmöglichen jedenfalls für die nächsten 300-1000 Jahre.
@Hau den Lukas,
freut mich, dass Sie eine Meinung haben. Das ist sehr selten geworden in Deutschland. Stimmt, dass wir Normalsterbliche wenig Chancen haben das „implodierende“ System irgendwie positiv zu beeinflussen. Doch wenn wir uns finden, gemeinsame Positionen stärken, miteinander reden und später mit Mut handeln, kann das Volk in Deutschland tatsächlich eine neue Chance bekommen. Man glaubt nicht wieviele Menschen trotz ihrer unterschiedlichen Probleme deckungsgleiche Auffassungen zur aktuellen politischen Situation haben. Mischt Euch ein, auch beim Verunmöglichen sind viele helfende Köpfe gefragt. Je mehr wir sind um so mehr haben wir Gehör.
Grüße von Haus zu Haus sendet der Havelpirat Axel